1 Dreifaltig heilig großer Gott,
schau doch von deiner Höhe,
wie hier vor dir, Herr Zebaoth,
dein armes Gäuflein stehe;
merk auf das Seufzen und Gebet,
das wir von dieser heilgen Stätt
bor deinen Thron dir bringen.
2 Wir haben dieses Gotteshaus
gebauet deinem Namen,
mit dir ist es gezieret aus
daß wir sammt unserm Saamen
die heilge Satzung und dein Wort,
an diesem dir geweihten Ort
zur Seelen Heil anhören.
3 Der Grund ist selber Jesus Christ,
Apostel und Propheten,
ihr Wort der Pfeiler Grundvest ist,
darauf in allen Nöthen,
wie hoch die List der Feinde geht,
die Gottesstadt doch lustig steht
nit ihrem Zionsbrunnen.
4 Hier woll'n wir unsre Kinderlein
dir in der Taufe schenken,
die Katechismuslehre rein
in ihre Herzen senken,
sie in des wahren Glaubens Frucht,
in deiner Furcht, in Christenzucht,
als Himmelspflanzen ziehen.
5 Hier wollen wir in wahrer Reu
auf tiefgebeugten Knieen,
die Sünden beichten ohne Scheu
und hier zum Kreuze fliehen,
abbitten die blutrothe Schuld,
Vergebung suchen, Gnad und Huld
in Christi Blut und Wunden.
6 Beim heilgen Altar werden sich
die müden Seelen laben,
da unser Heiland, Jesus Christ,
uns Sünder will begaben
mit seinem wahren Leib und Blut,
in Tod gegeben uns zu gut
und uns zum Heil vergossen.
7 Hier segnet man den Ehstand ein,
man bittet für die Kranken;
dies Haus wird stets erfüllet sein
mit Loben und mit Danken;
hier wird man den Regierungsstand,
Kirch, Schulen, Häuser, Stadt und Land
dir täglich anempfehlen.
8 Herr, hebe nun zu segnen an
dies Haus, nach dir genennet,
daß es kein Feind zerstören kann,
wie hoch sein Eifer brennet.
Stör Alles, was uns stören will,
laß uns an dieser Zionsstill
dich sonder Ende loben.
9 Lob, Ehr und Dank und Herrlichkeit
sei dir, o Herr, gesungen,
daß bei der letztbetrübten Zeit
es uns so weit gelungen.
Gieb, daß, was wir jetzt fangen an,
nicht eher Ende nehmen kann,
bis Erd und Himmel brechen.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #263