1 Dir, dir, o Höchster, will ich singen,
denn wo ist doch ein solcher Gott wie du?
Dir will ich meine Lieder bringen;
ach gib mir deines Geistes Kraft dazu,
daß ich es tu im Namen Jesu Christ,
so wie es dir durch ihn gefällig ist.
2 Zieh mich, o Vater, zu dem Sohne,
damit dein Sohn mich wieder zieh zu dir;
dein Geist in meinem Herzen wohne
und meine Sinne und Verstand regier,
daß ich den Frieden Gottes schmeck und fühl
und dir darob im Herzen sing und spiel.
3 Verleih mir, Höchster, solche Güte,
so wird gewiß mein Singen recht getan;
so klingt es schön in meinem Liede,
und ich bet dich im Geist und Wahrheit an;
so hebt dein Geist mein Herz zu dir empor,
daß ich dir Psalmen sing im höhern Chor.
4 Denn der kann mich bei dir vertreten
mit Seufzern, die ganz unaussprechlich sind;
der lehret mich recht gläubig beten,
gibt Zeugnis meinem Geist, daß ich dein Kind
und ein Miterbe Jesu Christi sei,
daher ich "Abba, lieber Vater!" schrei.
5 Was mich dein Geist selbst bitten lehret,
das ist nach deinem Willen eingericht'
und wird gewiß von dir erhöret,
weil es im Namen deines Sohns geschicht,
durch welchen ich dein Kind und Erbe bin
und nehme von dir Gnad um Gnade hin.
6 Wohl mir, daß ich dies Zeugnis habe!
Drum bin ich voller Trost und Freudigkeit
und weiß, daß alle gute Gabe,
die ich von dir verlanget jederzeit,
die gibst du und tust überschwenglich mehr,
als ich verstehe, bitte und begehr.
7 Wohl mir, ich bitt in Jesu Namen,
der mich zu deiner Rechten selbst vertritt,
in ihm ist alles Ja und Amen,
was ich von dir im Geist und Glauben bitt.
Wohl mir, Lob dir jetzt und in Ewigkeit,
daß du mir schenkest solche Seligkeit.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #328