1 Der Tag ist seiner Höhe nah.
Nun blick zum Höchsten auf,
der schützend auf dich niedersah
in jedes Tages Lauf.
2 Wie laut dich auch der Tag umgibt,
jetzt halte lauschend still,
weil er, der dich beschenkt und liebt,
die Gabe segnen will.
3 Der Mittag kommt. So tritt zum Mahl,
denk an den Tisch des Herrn.
Er weiß die Beter überall
und kommt zu Gaste gern.
4 Er segnet dich in Dorf und Stadt,
in Keller, Kammer, Feld.
Was dir der Herr gesegnet hat,
bleibt fortan wohl bestellt.
5 Er segnet dir auch Korb und Krug
und Truhe, Trog und Schrein.
Ihm kann es keinen Tag genug
an Segensfülle sein.
6 Er segnet deiner Bäume Frucht,
dein Kind, dein Land, dein Vieh.
Er segnet, was den Segen sucht.
Die Gnade schlummert nie.
7 Er segnet, wenn du kommst und gehst;
er segnet, was du planst.
Er weiß auch, daß du’s nicht verstehst
und oft nicht einmal ahnst.
8 Und dennoch bleibt er ohn Verdruß
zum Segnen stets bereit,
gibt auch des Regens milden Fluß,
wenn Regen an der Zeit.
9 Sein guter Schatz ist aufgetan,
des Himmels ewges Reich.
Zu segnen hebt er täglich an
und bleibt sich immer gleich.
10 Wer sich nach seinem Namen nennt,
hat er zuvor erkannt.
Er segnet, welche Schuld auch trennt,
die Werke deiner Hand.
11 Die Hände, die zum Beten ruhn,
die macht er stark zur Tat.
Und was der Beter Hände tun,
geschieht nach seinem Rat.
12 Der Tag ist seiner Höhe nah.
Nun stärke Seel und Leib,
daß, was an Segen er ersah,
dir hier und dort verbleib.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #457