1 Der Hirt, am Kreuz gestorben,
hast Fried und Heil erworben;
nun hießt bei seinen Schaafen
das Sterben: ein Entschlafen.
2 Sie gehn nicht als Verbrecher
zur Strafe vor den Rächer;
sie gehn nur bin und liegen,
wie Streiter nach dem Kriegen.
3 Ohn Angst vor ewgem Jammer
gehn sie in ihre Kammer,
zur Ruh sich zu begeben
auf frohes Wiederleben.
4 Sie legen ihre Glieder
in Ruhebettlein nieder,
und fallen ohne Kummer,
wie Kindlein in den Schlummer.
5 Auf göttliches Erbarmen,
in des Erlösers Armen,
erwählt zu Gottes Erben,
läßt sich's gar sanft hinsterben.
6 O Jesu! deine Gnademacht,
daß kein Sterben schade;
laß auf dein Todesleiden
mich einst im Frieden scheiden.
7 Laß mir auf dein Versprechen
mein herz im Glauben brechen;
bewahre mein Gebeine,
bis ich vor dir erscheine.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #651