1 Der Engel goldnes heer,
die immer vor Gott stehen
und seine Majestät
in bellen Glanze sehen,
die werden täglich noch
zu unserm Dienst gesandt,
und was uns schaben kann,
wird durch sie abgewandt.
2 Die Engel sind bei uns
auf allen unsern Weben,
bei Tag und auch bei Nacht,
wenn wir uns schlafen legen;
geht man zu dem Beruf,
so gehen sie mit aus,
und kehret man zurück,
so gehn sie mit nach Haus.
3 Wenn Satan und die Welt,
auch andre Feinde wüthen,
so sind die Engel da,
die unsern Tritt behüten;
sie wenden von uns ab
Leib, Unglück und Gefahr,
ihr Auge schlummert nicht,
sie wachen immerdar.
4 Und bricht der Wunderstab
von unsern Lebenstagen,
so werden sie die Seel
ins Freudenleben traben,
zur Ruhe nach der Last,
zur Krone nach den Streit,
zur Freude nach der Angst,
zum Troste nach dem Leid.
5 Die Engel freuen sich,
wenn wir uns Gott ergeben,
und, wie wir schuldig find,
nach Gottes Willen lebe;
ach ja, wir sind gewiß,
daß man da Engel findt,
wo Fromme durch Gebet
und Lieb verbunden find.
6 Ach Gott! wir danken dir
für alle deine Gaben,
und daß wir auch von dir
zum Schutz die Engel haben;
die Helden send uns auch
in aller angst und Noth,
ach! laß sie bei uns sein
im Leben und im Tod.
7 Verleih mir deine Gnad,
daß ich annoch auf Erden
mit stetem Lob und Preis
den Engeln gleich mög werden,
und deinen Willen thun,
damit nach dieser Zeit
ich bleib den Engeln gleich
in deiner Herrlichkeit.
8 Da soll dein Lob und ruhm
in Ewigkeit erklingen,
da will ich hocherfreut
das dreimal Heilig singen
mit aller Engel Chor,
der Auserwählten Schaar;
dies ist des Herzens Wunsch,
Amen! er werde wahr.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #84