1 Christen erwarten in allerlei Fällen
Jesus mit seiner allmächtigen Hand;
mitten in Stürmen und tobenden Wellen
sind sie gebauet auf felsiges Land.
Wenn sie bekümmerte Nächte bedecken,
kann doch ihr Grauen sie wenig erschrecken.
2 Viele verzehren in ängstlichen Sorgen
Kräfte, Gesundheit und Kürze der Zeit,
da doch im Rate des Höchsten verborgen,
wann und wo jedem sein Ende bereit.
Sind es nicht alles unnötige Schmerzen,
die ihr euch machet, o törichte Herzen?
3 Zweifel und Sorge entstellen die Frommen;
Glauben und Hoffen bringt Ehre bei Gott.
Seele, verlangst du, zur Ruhe zu kommen,
hoffe dem höllischen Feinde zum Spott!
Ob auch die göttliche Hilfe verborgen,
traue dem Höchsten und meide die Sorgen.
4 Gutes und alle erbetenen Gaben
folgen dir, bis man dich leget ins Grab,
ja du wirst selber den Himmel noch haben;
ei, warum sagst du den Sorgen nicht ab?
Werde doch in dir recht ruhig und stille;
dies ist des Vaters, des ewigen, Wille.
5 Seine allmächtige Stärke beweiset
in den Ohnmächtigen mächtige Kraft;
dann wird alleine sein Name gepreiset,
wann er den Zagenden Freudigkeit schafft.
Darum, o Jesu, gib, daß ich dir traue,
wenn ich die Hilfe nicht vor Augen nicht schaue!
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #624