1 Auf! Zion, auf! auf! Tochter, säume nicht,
Dein König kömmt, dich freundlich zu umarmen;
Er brennt aus lieb, aus mitleid und erbamen:
Halt dich bereit, damit nicht öhl gebricht.
Laß alleziet die glaubens-lampe brennen.
Dein auge muß jetzt keine schlafsucht kennen.
2 Es ist genug, es ist schon lange zeit,
Daß dein gemüth den lüsten nachgehangen,
Und daß dein fuß sich in der welt vergangen;
Das reuet dich; der König ist erfreut:
Er geht dir nach. Er kommet dich zu schauen,
Und sich mit dir in gnaden zu vertrauen.
3 So zeige denn,daß ernst vorhanden sey;
Ergib dich ihm, verleugne deinen willen;
Er kan den strum der leidenschaften stillen,
Dein König machte deine selle frey;
Er weiß die seinde deines heils zu zwingen,
Daß sie dich nicht in ferner unheil bringen.
4 Auf! Thochter, auf! des Königs glanz bricht an,
Geh ihm beraus entgegen auf die gassen:
Bier him das herz, da er dich will umfassen:
Briet dein gewand, streu palmen auf die bahn.
Wir wollen ihn, da er sich uns vill nahen,
von serne noch mit lobgesang empfahen.
5 Komm, edler Held, de Held aus Davids stamm,
Komm, komm zu uns, die wir so sehnlich hoffen;
Die stehet herz und geist und alles offen.
Komm von dem Herrn, komm werther Bräutigam,
Wir wollen dir ein Hosianna singen:
Ach komm und laß es alles wohl gelingen.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #19