1 Auf! glieder des bundes, kommt, tretet zusammen,
Last loben und inbrunst im innersten flammen,
Schmeckt freuden des himmels im bande der liebe,
Ergebet euch völlig dem göttlichen triebe.
2 Schaut hin auf die heiligen blutigen zeugen,
Und schliesset, wie jene, der zärtlickeit reigen,
Verbindet euch vester im grunde der seelen,
Bis hin zum triumphe, diem sel'gen vermählen.
3 Der Heiland ist noch der, wie gestern, so heute,
Er gängelt und träget die blutsaure beute.
Er schuf uns zu lichtern im finsteren lande,
Ihn nicht zu bekennen, das sey unsre schande.
4 Besinget die wonne, daß Jesus gestorben,
Er hat uns das sterben der selbstlust erworben;
Kommt rühmet verbunden den siegenden namen,
Auf! betet als kinder, jauchzt gläubig eu'r amen.
5 Erscheine Herr Jesu! den betenden armen,
Wir suchen in demuth nur freyes erbarmen,
Entzünde, so oft wir im flehen beysammen,
Die tiefe des herzens in göttlichen flammen.
6 Bist du in der mitte so sind wir zufrieden,
Du heilest dir kranken und stärkest die müden:
Ergiesse die gaben des Geists von oben,
Denn fliessen dir thränen in danken und loben.
7 Vermehre die göttlichen kräfte in allen,
Kein einziger müsse sich selber gefallen,
Laß demuth, und glauben und hoffen aufblühen,
Die liebe der brüder laß brünstiger glühen.
8 Hilf uns deinen kindern zur mitternachtsstunde,
Uns die wir als glieder gehören zum bunde,
Bewahre vor schlummer, o bräut'gam der seelen!
Laß keinen von diesen der hochzeit verfehlen.
9 Erweckt euch von neuem, geht munterer weiter,
Das macht eure herzen vergnügter und beiter,
Bis Jesus, zu'r bräut'gam voll wonne erscheinet,
Denn bringst seine garben, wer hier mit geweinet.
10 Erbaut euch zusammen auf Jesu dem grunde,
Bekennt ihn wie einer mit herzen und munde,
Verbannet das mißtraun, den neid, das erheben,
So wird selbst der höllen-grund vor euch erbeben.
11 Der glaube in Jesum trägt heilige früchte,
Er hasset das dunkel und wandele im lichte,
Besteget den abgrund und tödtet dir sünde,
Schenkt göttliche kräfte dem schwächesten kinde.
12 Er leitet den pilgrim durch angst und getümmel
Vergället die erde, versüsset den himmel;
Belegt ihn, o feinde, mit leiden und hohne,
Rt läßt sich nicht schrecken ihn glänzet die krone.
13 Verbund'ne durch glauben singe freude, sings psalmen,
Der bräut'gam der seelen richt freundlich die palmen,
Bestürmet nur muthig die kräfte der höllen,
Da Jesus uns schützte, wer könte uns fällen.
14 Verabscheut den giftigen unflath der sünden,
Eilt hin zu dem starken, er wird euch entbinden,
Beweiset im reden, im schweigen, im leben,
Daß Jesus die sünde euch völlig vergeben.
15 Vermehre die kräfte, du haupt deiner glieder;
Wir fallen verbunden zum throne hier nieder,
Besuche uns alle, und siehe wie sehnlich
Dein häuflein der weinet; ach mach uns der ähnlich.
16 Gelobet sey Jesus, er war in der mitten,
Er bauet uns sünder zu göttlichen hütten.
Hiel, seelen, wir sind des Allmächtigen saamen.
Auf, lallet das Abba, singt amen, ja, amen!
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #691