1 Auf, auf, mein herz, und du mein sinn;
Leg allen zweifel von dir bih,
Der sich in dir befindet!
Daß Christus sey dein heil und hort,
Ist ja in gottes wahrem wort
Recht selfen-vest gegründet.
2 Wohl dem, der der propheten lehr
In seinem herzen giebt gehör,
Und glaubet, was sie sagen:
Sie sind es, die aus Gottes mund
Der ew'gen wahrheit sichern grund
Uns haben vorgetragen.
3 Ihr wort ist uns das rechte licth,
Womit der grosse tag anbricht,
Uns frey und froh zu machen
Uns, die wir von natur sonst blind
Und am verstand verfinstert sind,
In göttlich heilgen sachen.
4 Da also Gottes grosse gand
Uns auch allhier verliehen hat,
Daß wir noch immer haben
Daß helle licht, des Höchsten wort,
Das uns leucht't zu des lebens pfort,
Und herz und geist kan laben;
5 So laßt uns doch beflissen seyn,
Und allezeit auf dessen schein
Mit glaubens-augen sehen:
Wie unaussprechlich seine true
Und seine vater-güte sey,
Die Er uns läßt geschehen.
6 Bedecket dunkel den verstand,
Und wird die wahrheit nicht erkant,
Kan ich das wort nicht sassen:
Getrost bricht dieses licht herein,
Wird Gott durch dessen glanz und schein
Uns schon erleuchten lassen.
7 Denn Christus unser morgenstern,
Wird uns doch auch von Gott dem Herrn
In seel und herz gegeben;
Bis daß dort in vollkommenheit
Die sonne der gerechtigkeit
Uns frölich wird beleben.
8 Ach! drum, Herr Jesu, hilf daß wir
Auf dein wort achten für und für,
Und dieses lichts uns freuen;
Bis einst, durch deine grosse macht,
Uns wird, nach dieser finstern nacht
Dein volles licht verneuen.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #192