Ach, sehet, welche Lieb' und Gnad'

Ach, sehet, welche Lieb' und Gnad'

Author: Heinrich Georg Neuss
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Representative Text

1 Ach! sehet, weiche lieb und gnad
Der Vater uns erzeiget hat
Det uns sein eigenthm erkennt,
Uns würmer seine kinder nennt:
Der uns unwürdigen, aus huld,
Erlässet alle sünden-schuld.

2 Dis zwar verstehet nicht die welt,
Die uns für Gottes feinde hält,
Uns hasset wurgt, belegt mit spott,
Und meynt sie diene darin Gott:
Denn sie erkennet Gott nicht recht,
Drum kennt sie auch nicht sein geschlecht.

3 Indessen kan es schaden nicht,
Wenn uns die böse welt ansicht,
Vielmehr gedeiht es uns zu gut,
Weil wir stehn unter Gottes hut.
Wir rühmen uns auch in der pein,
Daß wir des Höchsten kinder seyn.

4 So jemand fluchet, segnen wir,
Und tragen Gott im beten für,
Daß er der feind unwissenheit
Vegebe, nach barmherzigkeit;
Wie denn ein jedes Gottes-kind
Ist seinem Vater gleich gesinnt.

5 Wenn wir denn also creutz und schmach
Dem Sohne Gottes tragen nach,
So sind wir in ihm angenehm,
Zu allem guten werk bequem:
Wir werden schon in dieser zeit
Die erden wahrer seligkeit.

6 Dann zeuget Gottes Geistes kraft
Von unsrer kind-und erde-schaft:
Durch welches zeugniß unser geist
Gott Abba, leider Vater, heißt.
Daß wir in foller zuversicht
Zu ihm hintreten an das licht.

7 Der nimt sich denn acuh unsre an,
Wenn unser mund nicht beten kan,
Vertritt uns auf des allerbest,
Wenn er die seufzer gehen läßt,
Die Gott versteht; ob gleich der mund
Vor ihm sie nicht kan machen kund.

8 Durch ihn verachten wir die welt,
Und trachten nach dem himmels zeit
Das droben für uns steht bereit,
Zu wohnen da in ewigkeit.
Da unsre hoffnung wird erfüllt,
Und unser sehnend herz gestillt.

9 Ist denn für und der grosse Gott,
Was scheuen wir denn noch den tod?
Ist Gott für uns, der uns losprict:
Was kan denn menschliches gericht?
Wer ist, der uns von Gott abtrennt,
Da Gott vor liebe zu uns brennt.

10 So bleibt es, daß Gott unser freund,
Und wir denn Gottes kinder seynd;
Und noch ist es erschienen nicht,
Was wir vor Gottes angesicht
Dort werden seyn in ewigkeit,
Und was uns allda sey bereit.

11 Doch aber wissen wir gewiß,
Daß dieses einst erscheinen müß
Daß wir in Gottes freuden-reich
Seyn ihm und seinen engeln gleich.
Weil da ein jeder glaubens-mann
Ihn, wie er ist, wird schauen an.

12 Drum Vater, preisen wir afus best
Dich, der du uns dis wissen läß'st.
Wir bitten, gib uns deinen Geist,
Der uns im wege unterweißt,
Auf welchem wir zum Vater gehn,
Und vor dir ewiglich bestehn.



Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #382

Author: Heinrich Georg Neuss

Neuss, Heinrich Georg, son of Andreas Neuss, surgeon at Elbingerode in the Harz, was born at Elbingerode, March 11, 1654, and entered the University of Erfurt in 1677 as a student of theology. In 1680 he became a private tutor at Heimburg, near Blankenburg, and then in 1683 conrector, and in 1684 rector of the school at Blankenburg in the Harz. In 1690 he was appointed assistant preacher at Wolfenbüttel, and soon afterwards diaconus of the Heinrichstadt church there. For holding prayer meetings, &c, he was denounced as a Pietist, and chose to resign rather than desist. In the same year, 1692, he became preacher at Hedwigsburg, and travelling Chaplain to Duke Rudolph August of Brunswick, who, at Easter, 1695, appointed him superintendent at… Go to person page >

Text Information

First Line: Ach, sehet, welche Lieb' und Gnad'
Author: Heinrich Georg Neuss
Language: German
Copyright: Public Domain

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Das Geistliche Saitenspiel #223

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Das Gemeinschaftliche Gesangbuch #447

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Erbauliche Lieder-Sammlung #382

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Evangelisches Gesangbuch #228

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Evangelisches Gesangbuch #228

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Neuestes Gemeinschaftliches Gesangbuch #447

The Philharmonia #d9

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