1 Wo soll ich fliehen hin,
weil ich beschweret bin
mit viel und grossen Sünden?
Wo kann ich Rettung finden?
Wenn alle Welt herkäme,
mein' Angst sie nicht wegnähme.
2 O Jesu voller Gnad',
auf dein Gebot und Rat
kömmt mein betrübt Gemüte
zu deiner großen Güte;
laß du auf mein Gewissen
ein Gnadentröpflein fließen!
3 Ich, dein betrübtes Kind',
werf' alle meine Sünd',
soviel ihr'r in mir stecken
und mich so heftig schrecken,
in deine tiefe Wunden,
da ich stets Heil gefunden.
4 Durch dein unschuldig Blut,
die schöne rote Flut,
wasch ab all meine Sünde,
mit Trost mein Herz verbinde
und ihr'r nicht mehr gedenke,
ins Meer sie tief versenke!
5 Du bist der, der mich tröst't,
weil du mich hast erlöst.
Was ich gesündigt habe,
hast du verscharrt im Grabe;
da hast du es verschlossen,
da wird's auch bleiben müssen.
9 Dein Blut, der edle Saft,
hat solche Stärk' und Kraft,
daß auch ein Tröpflein kleine
die ganze Welt kann reine,
ja gar aus Teufels Rachen
frei, los und ledig machen.
10 Darum allein auf dich,
Herr Christ, verlass' ich mich;
jetzt kann ich nicht verderben,
dein Reich muß ich ererben;
denn du hast mir's erworben,
da du für mich gestorben.
12 Amen! zu aller Stund'
sprech' ich aus Herzensgrund.
Du wollest mich ja leiten.
Herr Christ, zu allen Zeiten,
auf daß ich deinen Namen
mög' ewig preisen! Amen.
Text Information | |
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First Line: | Wo soll ich fliehen hin |
Author: | Johann Heermann, 1585-1647 |
Language: | German |
Publication Date: | 1940 |
Notes: | Mel. Auf meinen lieben Gott |