331. Wer nur mit seinem Gott verreiset

1. Wer nur mit seinem Gott verreiset,
Dem wird von Gott auch bahn gemacht;
Weil er ihm lauter wege weiset,'
Worauf sein gnadenauge wacht.
Hier gilt die losung früh und spat:
Wohl dem, der Gott zum führer hat.

2. Wenn Jakob durch die wüste gehet,
Trifft er ein liebes Bethel an.
Wenn Israel am Jordan stehet,
Zeigt ihm der Herr ein Canaan.
Geht David in das thal hinab,
So lehnt er sich auf Gottes stab.

3. Gott had sich gar zu sehr verbunden:
Er wolle bei den seinen sein.
Kein ort wird in der welt gefunden;
Gott zieht mit ihnen aus und ein,
Durch feuers und durch wassersnoth,
Auch selber mitten durch den tod.

4. Er gängelt mich mit vaterhänden,
sein gnädig auge leitet mich.
Er will mir luft und wetter senden,
Das meiner reise förderlich.
Ja! seine liebe soll allein
Mein bester schirm im sturme sein.

5. Er ist mir wolk' und feuersäule,
Sowohl bei tag' als bei der nacht.
Er ist, der mir die längste meile
Zu einem kurzen schritte macht.
Kein stein wird in den weg gelegt,
Den er nicht auf die seite trägt.

6. Er selbst ist wahrheit, weg und leben,
Und wer ihm folgt, der irret nicht.
Er hat uns selbst sein wort gegeben,
Daß uns bei ihm kein leid geschicht;
Und wenn der weg voll dornen wär';
Geht doch sein schutz stets vor uns her.

7. Die wagenburg ist stets geschlagen,
Die er um Dothans berg gesetzt.
Er lässet uns auf händen tragen,
Daß uns kein stoß den fußverletzt.
Die engel müssen, wo wir gehn,
Zur rechten hand zur linken stehn.

8. So wallen wir allhier auf erden,
Wo wir nur arme pilger sein,
Bis wir dort himmelsbürger werden,
Da gehen wir zu Jesu ein,
Ein sanfter tod zeigt uns die bahn,
Wie man zur heimat kommen kann.

9. Indessen lassen wir uns führen,
Wie Gottes hand uns gnädig lenkt,
Weil wir aus seiner leitung spüren,
Daß er auf unser bestes denkt.
So wunderlich es oftmals scheint,
So selig ist es doch gemeint.

10. Ich reise, Herr! in deinem namen:
Sei du gefährte, weg und stab.
Die helden, die zu Jakob kamen,
Send' auch zu meinem schutz herzb.
Mach' aus und eingang so beglück,
Daß mir kein fall das ziel verrückt.

11. Bleib bei uns wenn's will abend werden,
Gib licht durch deine gegenwart.
Sei hier mein leistern auf der erden:
Und ist der kreuzsteg schwer und hart:
So tröst' uns auf die ruhestatt,
Die man in Christi schooße hat.

12. Wirst du bei mir auf diesem wege
Mit deinem schutz und leitung sein,
Und auch indessen deine pflege
Den meinen insgesammt verleihn;
So soll dies unser opfer sein:
Gelobet sei der Herr allein.

13. Wir wollen einen altar bauen,
Der Eben-Ezer heißen soll;
Daran soll man die worte schauen:
Gott führet seine kinder wohl.
So findet diese losung statt:
Wohl dem, der Gott zum führer hat!

Text Information
First Line: Wer nur mit seinem Gott verreiset
Author: Benjamin Schmolke (1737)
Language: German
Publication Date: 1862
Topic: Standes-und Berufs-Lieder: Reise-Lieder
Notes: Mel. Wer nur den lieben Gott läßt. 35.
Tune Information
(No tune information)



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