1. Herzlich lieb hab' ich dich, o Herr!
Ich bitt', woll'st sein von mir nicht fern
Mit deiner hülf und gnaden!
Die ganze welt erfreut mich nicht,
Nach himm'l und erden frag' ich nicht,
Wenn ich dich nur kann haben;
Und wenn mir gleich mein herz zerbricht,
So bist du doch mein's zuversicht,
Mein heil und meines herzens trost,
Der mich durch sein blut hat erlös't.
Herr Jesu Christ, mein Gott und Herr, mein Gott und Herr!
In schanden laß mich nimmermehr.
2. Es ist ja, herr! dein g'schenk und gab',
Mein leib, seel' und all's, was ich hab'
In diesem armen leben;
Damit ich's brauch' zum lobe dein,
Zu nutz und dienst des nächsten mein,
Woll'st mir dein' gnade geben.
Behüt' mich, Herr! für falscher lehr',
Des satans mord und lügen wehr':
In allem kreuz erhalte mich,
Auf daß ich's trag' geduldiglich.
Herr Jesu Christ, mein Herr und Gott, mein Herr und Gott!
Tröst' mir mein' seel' in todesnoth.
3. Ach Herr! laß dein' lieb' engelein
Am letzten end' die seele mein
In Abrahams schooß tragen;
Den leib in sein'm schlafkämmerlein
Gar sanft, ohn' ein'ge qual und pein,
Ruh'n bis am jüngsten tage;
Alsdann vom tod erwecke mich,
Daß meine augen sehen dich,
In aller freud', o Gottes Sohn!
Mein Heiland und mein gnadenthron.
Herr Jesu Christ, erhöre mich, erhöre mich,
Ich will dich preisen ewiglich.
Text Information | |
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First Line: | Herzlich lieb hab' ich dich, o Herr! |
Author: | Martin Schalling (1608) |
Language: | German |
Publication Date: | 1862 |
Topic: | Vom christlichen Leben |