Text: | Auf, auf! Ihr reichsgenossen |
Author: | Joh. Rist |
1. Auf, auf! ihr reichsgenossen,
Der König kömmt heran,
Empfahet unverdrossen
Den großen Wundermann.
Ihr christen, geht herfür,
Laßt uns für allen dingen
Im hosianna fingen,
Mit heiliger begier.
2. Auf! ihr betrübten herzen,
Der König ist gar nah,
Hinweg, all angst und schmerzen,
Der Helfer ist schon da;
Seht, wie so mancher ort
Höchst tröstlich ist zu nennen,
Da wir ihn finden können
Im nachtmahl, tauf' und wort.
3. Auf, auf! ihr vielgeplagten,
Der König ist nicht fern,
Seid fröhlich, ihr verzagten,
Dort kömmt der Morgenstern,
Der Herr will in der noth
Mit reichem trost euch speisen,
Er will euch hülf' erweisen,
Ja dämpfen gar den Tod.
4. Nun hört, ihr frechen sünder,
Der König merket d'rauf,
Wenn ihr, verlornen kinder,
In vollem lasterlauf,
Auf arges seid bedacht,
Ja thut es ohne sorgen,
Gar nichts ist ihm verborgen,
Er gibt auf alles acht.
5.Seid fromm, ihr unterthanen,
Der König ist gerecht,
Laßt uns den weg ihm bahnen,
Und maches alles schlecht;
Fürwahr! er meint es gut,
Drum lasset uns die plagen,
Die er uns schickt, ertragen,
Mit unerschrocknem muth.
6. Und wenn gleich krieg und fallem
Uns alles rauben hin;
Geduld! weil ihm zusammen
Gehört doch der gewinn.
Wenn gleich ein früher tod
Uns, die uns lieb, genommen,
Wohlan! so find die sie kommen
In's leben aus der noth.
7. Frisch auf in Gott! ihr armen,
Der König sorgt für euch;
Er will durch sein erbarmen
Euch machen groß und reich.
Der an ein thier gedacht,
Der wird auch euch ernähren;
Was menschen nur begehren,
Das steht in seiner macht.
8. Hat endlich uns betroffen
Viel kreuz, läßt er doch nicht
Die, welch' auf ihn stets hoffen
Mit rechter Zuverficht:
Von Gott kömmt alles her,
Der lässet auch im sterben
Die seinen nicht verderben,
Sein' hand ist nicht zu schwer.
9. Frisch auf! ihr hochbetrübten,
Der König kömmt mit macht,
An uns, sein' herzgeliebten,
Hat er schon Längst gedacht;
Nun wird kein' angst noch pein,
Noch zorn hinfort uns schaden,
Dieweil uns Gott aus gnaden
Läßt seine kinder sein.
10. So lauft mit schnellen schritten,
Den König zu besehn,
Dieweil er kommt geritten,
Stark, herrlich, sanft und schön;
Nun trete all' heran,
Den Heiland zu begrüßen,
Der alles kreuz versüßen
Und uns erlösen kann.
11.Der König will bedenken
Die, welch' er herzlich liebt,
Mit köstlichen geschenken,
Als der sich selbst uns gibt,
Durch seine gnad' und wort;
Ja, König hoch erhoben,
Wir alle wollen loben
Dich freudig hier und dort.
12. Nun, Herr, du gibst uns reichlich,
Wirst selbst doch arm und schwach,
Du liebest unvergleichlich,
Du jagst den sündern nach;
Drum wollen wir allein
Die stimmen hoch erschwingen,
Dir hosianna singen,
Und ewig dankbar sein.
Text Information | |
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First Line: | Auf, auf! Ihr reichsgenossen |
Author: | Joh. Rist (1667) |
Language: | German |
Publication Date: | 1862 |
Topic: | Advents-und Weihnachts-Lieder |
Notes: | Mel. Aus meines Herzens Grunde. 51. |