1. Gott! gib einen milden regen;
Denn mein herz ist dürr, wie sand:
Vater! gib vom himmel segen,
Tränke du dein durstig land:
Laß des heil'gen Geistes gab'
Ueber mich, von oben ab,
Wie die starken ströme fließen,
Und mein ganzes herz durchgießen.
2. Kann ein vater hier im leben,
Der doch bös ist von natur,
Seinen lieben kindern geben
Nichts, als gute gaben nur;
Solltest du denn, der du heißt
Guter Vater, deinen Geist,
Mir nicht geben und mich laben
Mit den guten himmelsgaben?
3. Jesu! der du hingegangen
Zu dem Vater, sende mir
Deinen Geist, den mit verlangen
Ich erwarte, Herr! von dir;
Laß den tröster ewiglich
Bei mir sein, und lehren mich
In der wahrheit fest zu stehen,
Und auf dich im glauben sehen.
4. Heil'ger Geist, du kraft der frommen!
Kehre bei mir armen ein,
Und sei tausendmal willkommen,
Laß mich deinen tempel sein,
Säubre du mir selbst das haus
Meines herzens, wirf hinaus
Alles, was mich hier kann scheiden
Von den süßen himmelsfreuden.
5. Schmücke mich mit deinen gaben,
Mache mich neu, rein und schön,
Laß mich wahre liebe haben,
Und in deiner gnade stehn:
Gib mir einen starken muth,
Heilige mein fleisch und blut,
Lahre mich vor Gott hintreten,
Und im geist und wahrheit beten.
6. So will ich mich dir ergeben,
Dir zu ehren soll mein sinn
Dem, was himmlisch ist, nachstreben,
Bis ich werde kommen hin,
Da mit Vater und dem Sohn,
Dich im höchsten himmelsthron
Ich erheben kann und preisen,
Mit den süßen engelsweisen.