1 Der tag ist hin, mein Jesu, bey mire bleibe,
O Seelen-Licht! der sunden nacht vertreibe:
Geh auf in mir, glanz der gerechtigkeit!
erleuchte mich, ach! Herr, denn er ist zeit.
2 Lob, preis und dank sey dir, mein Gott, gesungen,
Dir sey die ehr, daß alles wohl gelungen
Nach deinem rath, ob ichs gleich nicht versteh:
Du bist gerecht, es gehe, wie es geh.
3 Nur eines ist, das mich empfindlich quälet:
Beständigkeit im guten mir noch fehlet,
Das weiss'st du wohl, o herzens-kündiger,
Ich strauchle noch wie ein unmündiger.
4 Vergibe es, herr, was mir sagt mein gewissen,
Welt, teufel,sünd hat mich von dir gerissen,
Es ist mir leid, ich stell mich wieder ein,
Da ist die hand: du mein und ich bin dein.
5 Israels schutz, mein hüter und mein hirte
Zu meinem trost dein sieghaft schwerdt umgürte,
Bewahre mich durch deine grosse macht,
Wenn Belial nach meiner seelen tracht't.
6 Du schlummerst nicht, wenn matte glieder schlafen
Ach! laß die seel im schlaf uach gutes schaffen:
O lebens-sonn! erquicke meinen sinn,
Dich laß ich nicht, mein fels! der tag ist hin.
Text Information | |
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First Line: | Der tag ist hin, mein Jesu! bey mir bleibe |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Abend-Lieder; Evening Songs |
Notes: | Mel. Dreyeinigkeit, der Gotth. |