1 Wer sind die vor Gottes throne
Jene unzählbare schaar?
Jeder träget eine krone,
Jeder stellt dem Lamm sich dar:
Jeden ziert ein weiß gewand,
Mit dem palmen in der hand.
2 Laut erschallen ihre lieder:
Heil sey dem der auf dem thron
Sitzt, und auf uns blickt hernieder;
Heil dem grossen menschen-sohn;
alle engel stehen da,
Alles singt, Halleluja!
3 Es sing diese, welche kamen
Aus dem tiefen trübsals-meer,
Die ihr creutz gern auf sich nahmen,
Die von eigner würde leer;
Bey dem lamme, das geschlacht,
Fanden sie die kleider-pracht.
4 Sie sind darum vor dem throne,
Dienen Gott bey tag und nacht,
Werfen ihre gnadenkrone
Jesu hin, der sie anlacht,
Der dort auf dem stuhle sitzt,
Und der ewig sie beschützt.
5 Hunger, durst und sonnenhitze
Drücken sie auf ewig nicht;
Donner, stürme, feu'r und blitzt,
Angst der höllen und gericht
Sind hier völlig abgethan
Auf der teinen wollust-bahn.
6 Der für sie das heile erworben,
Da er als das rechte Lamm,
Für die ganze welt gestorben
An dem hohen creutzes-stamm,
Weidet sie, ja will allein
Selbst die süsse weide seyn.
7 Er bringt sie zu wasserquellen
Wo das ew'ge leben quillt;
Nichts kan ihre lust vergällen!
Hier wird nun ihr durst gestillt:
Gott selbst, der ihr heil und licht,
Wischt die thränen vom Gesicht.
8 Ach, Herr Jesu, sieh ich hebe
Meine hände zu dir auf;
Hilf, daß ich nach dir nur strebe
In dem bangen pilgrims lauf;
Hier bein ich im kampf und streit,
O wenn werd ich doch befreyt!
9 Wasche mich von meinen sünden,
Mache meine kleider hell;
Las in deinem blut mich finden
Was erquicket meine seel;
Gibe mir, Jesu, glabuens-kraft,
Sie ists, die das gute schaft.
10 Mache du mich neugeboren,
Denn die neue creatur
Hast du dir allein erkohren!
Zeige mir des geistes spur:
Reiß die decke vom gesicht,
Leuchte mir, du gnadenlicht.
11 Daß mein theil sey bey den frommen,
Die dir, Jesu, ähnlich sind,
Und die aus viel trübsal kommen;
Hilf, daß ich auch überwind
Alle trübsal, noth und tod,
Bis ich komm zu meinem Gott.
12 Hilf, daß ich dir willig diene
als ein priester Gottes hier,
Daß ich mich im stehn erk¨hne,
Dich zu nenne meine zier;
Deine hütte decke mich
Für dem heissen sonnenstich.
13 Wenn willst du mein stehn erfüllen;
Komm mein heil, daß ich dich schau;
Eile meinen durst zu stillen;
Führe mich auf Zionz au:
Wische meine thränen ab;
Wohl mir, wenn ich dich nur hab.
Text Information | |
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First Line: | Wer sind die vor Gottes throne |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Vom Himmel und ewigen Leben; Heaven and Eternal Life |
Notes: | Mel. Gott des himmels und. |