1 Ich war ein kleines kindlein,
Geborn auf diese welt;
Aber mein sterbens-stündlein
Hat mir Gott bald bestellt;
Ich weiß gar nichts zu sagen,
Was welt ist und ihr thun:
Ich hab in meinen tagen
Nur noth gebracht davon.
2 Mein allerliebster vater!
Der mich zur welt gezeugt
Und mein herzliebste mutter,
Die mich selbst hat gesäugt,
Die folgen mir zum grabe
Mit seufzen inniglich,
Doch ich war Gottes gabe,
Die er nun nimt zu sich.
3 Er nimt mich auf zu gnaden,
Zum erben in sein reich,
Der tod kan mir nicht schaden,
Ich bin den engeln gleich;
Mein leib wird wieder leben
In ruh und ew'ger freud,
Und mit der seele schweben
In grosser herrlichkeit.
4 Lebt wohl, ihr meine lieben,
Du vat'r und mutter herz,
Was wolt ihr euch betrüben,
Vergesset deisen schmerz,
Mir ist sehr wohl gescheben,
Ich leb in wonn und freud,
Ihr solt mich wieder sehen
Dort in der herrlichkeit.
Text Information | |
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First Line: | Ich war ein kleines kindlein |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Vom Tode und der Auserstehung; Death and Resurrection |
Notes: | Mel. Herzlich thut mich verl. |