1 Brunn des segens, meer der gnaden
Ohne grund,
Treuer mund,
Arzt für meinen schaden:
Offnes zeug-haus aller schötze,
Wo ich mich
Innerlich
Wassne und ergötze.
2 Ich bin arm und voller schande,
Blos und leer
wahrer ehr,
Und im schlechten stande,
Da ich meine noth beklage,
Und an mir
Wenig zier,
Viele flecken, trage.
3 Doch du hast mir nicht verschwiegen,
Weg und bahn,
Da ich kan,
Was mir fehlet kriegen.
Hab ich mich in noth gestürzet,
Deine hand
Bleibt bekant;
Sie ist nicht vekürzet.
4 Hab ich nichts, so hast du gaben,
Gnug und satt:
Bin ich matt;
So wirst du mich laben.
Bin ich blos, du kanst mich kleiden;
Und verirrt,
Du, mein hirt,
wirst mich sicher welden
5 Ich kan alles, alles finden,
Was mir noth;
Was mir droht,
Müß wie rauch verschwinden.
Wenn ich mich nur zu dir wende,
Mit begier,
Füllst du mir
Gern die letten hände.
6 Werd ich vieles von dier bitten,
Wirst du mich
Sicherlich
Ohne maaß beschütten.
Deine huld giebt reiche gaben,
Wenn sie sieht,
uns bemüht,
Sie mit ernst zu haben.
7 Grosser lehre, sey gepriesen,
Daß dein mund
Mir den grund
Dieser kunst gewiesen,
Veil durch wenig zu erlangen,
Und di füll,
Was ich will,
Betend zu empfangen.
8 Gib nun, daß ich zu dir trete,
Wie ich soll,
Glaubens-voll;
Kröne die gebete,
Die geschehn in deinem namen,
Auf dein wort,
Hier und dort
Durch ein frohes Amen.
Text Information | |
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First Line: | Brunn des segens, meer der gnaden |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Von der wahren Weisheit; True Wisdom |
Notes: | Mel. Frölich soll mein herze spr. |