1 Sey unverzagt, o frommer christ,
Der du im creutz und unglück bist,
Befiehl Gott deine sachen:
In noth und pein
Vertrau allein
Auf ihn: er wirds wohl machen.
2 Dein unglück kömmt nicht obngefähr,
Es rühret von dem Höchsten her,
Der hat es so versehen.
Drum sey nur still,
Und was Gott will,
Das laß du nur geschehen.
3 Solt auch der himmel fallen ein,
Und die natur grändert seyn,
So kan doch Gott nicht hassen,
Und auch den mann,
Der ihm recht kan
Vertrauen, nicht verlassen.
4 Zudem wird deine traurigkeit,
ja auch nicht währen allezeit:
Gott wird dir freude geben,
Wo nicht allhie,
Doch dort da sie
Soll ewig ob dir schweben.
5 Hab immer einen löwenmuth,
Vertraue Gott, es wird noch gut
Auf alle trübsal werden;
Gott ziehet dich
Durchs cruetz su sich
Gen himmel von der erden.
6 Der leibe Gott ist so getreue
Und fromm, daß er dir stehet bey,
Wenn unsall sich erreget,
Auch jederman
Mehr, als er kan
Ertragen, nicht aufleget.
7 Es haben ja zu aller zeit
Die heiligen in traurigkeit
Und creutz oft müssen schwitzen:
Warum willst du
Denn immerzu
Im rosen-garten sitzen.
8 Bet, hoff, und trau auf deinen Gott,
In allem jammer, angst und noth:
Laß, wie er will, es gehen.
Setz ihm kein ziel,
Ist er im spiel;
Du wirst noch wunder sehen.
9 Gott Vater, Sohn und Heil'ger Giest,
der du ein Gott des trostes heißt,
Laß alle troß empfinden,
Die traurig seyn,
Und hilf allein
Das böse überwinden.
Text Information | |
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First Line: | Sey unverzagt, o frommer christ |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Von der Rechtfertigung und dem daher entstehenden Frieden; Justification and the Resulting Peace |
Notes: | Mel. Für alle güte sey geprießt. |