1 Herr, ich bekenne mit dem mund
Aus herzens-grund,
Nichts ist das mich abwende,
Das niemand sonst mein Hieland ist,
Als Jesus Christ,
Der wehrer Gott ohn ende;
Der mir zu gut
Mein fleisch und blut
Genommen an;
Ich weiß er kan
Mich sünder nun nicht lassen.
2 Er werd ans creutzes-holz gehengt,
Mit gall getränkt,
Und fiel in todes banden,
Doch wiederum am dritten tag,
Nach aller plag,
Ist er vom tod erstanden;
Mit herrlichkeit
Zur himmelsfreud
Gesangnen ein,
Frey von der pein,
Gesetzt zu deiner rechten.
3 So schaue deinen Sohn doch an,
Was er gethan,
Laß gnad in ihm mich finden:
Du hast mich armen nicht veracht't,
Ganz frey gemacht,
Von meinen schweren sünden,
Durchs Sohnes tod;
Den knecht aus noth
Hast du er lös't:
Wer sich des tröst't,
Den kanst du nicht verdammen.
4 Der treue hirt jetzt kommt vor dich,
Und träget mich,
Das schaf, auf seinem rücken,
Das schaf das ganz verirret war,
Ging mit gefahr,
Es war in satans stricken;
Das hat er bracht
Aus eigner macht,
Wie du begehrt,
Zu deiner heerd,
Zur heerde der gerechten.
5 Also hab ich nun gnad, o Gott,
Durch Christi tod,
Den er für mich erduldet.
Und ob ich wohl bey mir befind,
Daß meine sünd die höllen-pein verschuldet;
so hab ich doch
Die hoffnung noch,
Durch deinen Sohn,
den gnaden-thron,
ich werd nicht seyn verloren.
6 Die thür zum schönen paradis
Hat er gewiß
Durch sein blut aufgeschlossen,
Daß aus den wunden mildiglich,
Am creutze sich
Mit strömen hat ergossen:
Ich glaube vest,
Daß du nicht läßt,
O frommer Gott,
In angst und noth,
Der dis im glauben fasset.
Text Information | |
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First Line: | Herr, ich bekenne mit dem mund |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Von der Rechtfertigung und dem daher entstehenden Frieden; Justification and the Resulting Peace |