1 Was giebst du denn, o meine seele!
Gott, der dir täglich alles giebt?
Was ist in deines leibes-höle,
Das ihn vergnügt und ihm beliebt?
Es muß das liebst und beste seyn:
Gib ihm, gib ihm das herz allein.
2 Du mußt, was Gottes ist, Gott geben;
Sag, seele! wem gehört das herz?
Dem teufel nicht, der haßt das leben,
Wo dieser wohnt, ist höllen-schmerz:
Dir, dir, o Gott! dir soll allein
Mein ganzes herz gewidmet sein.
3 So nim nun hin, was du verlangest,
Die erstgeburt ohn alle list,
Das herz, damit du, Schöpfer, prangest,
Das dir so sauer worden ist;
Dir geb ichs willig, du allein
Hast es bezahlt, es ist ja dein.
4 Wem solt ich mein herz lieber gönnen,
Als dem, der mir das sene giebt?
Dich kan ich den herzliebsten nennen,
Hast mich bis in den tod geliebt.
Mein herz, dein herz, ein herz allein,
Soll dein, und keines andern seyn.
Text Information | |
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First Line: | Was giebst du denn, o meine seele! |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Von der gänzlichen Uebergabe des Herzens an Gott; Complete Surrender of the Heart to God |
Notes: | Mel. Wer nur den leiben G. |