1 O reicher Gott von gütigkeit,
Von gnade, und erbarmen,
Wie groß ist deine lieblichkeit
Bey allen geistlich-armen!
Mein herz ist still,
Und spricht: dein will',
O Vater in der höhe,
Dein will' allein geschehe!
2 Laß leuchten nur dein angesicht
In meinem dunklen herzen,
Da deines theuren wortes licht
Zerstreuet alle schmerzen,
Und öffnet mir
Die schöne thür
Der gnadenvollen wahrheit,
In lauter frohen klarheit.
3 Ach! selig und gar heilig ist,
Wer hiezu kan gelangen
Daß du, o mittler, Jesu Christ!
Den willen nimst gefangen,
Und dringst den sinn
Zum Vater hin,
Versöhnt mit deinem blute,
Da schmeckt man alles gute.
4 Denn Gott ist nicht ein menschen-kind,
Was böses zu erwählen;
Der beste mensch ist oftmals blind,
Und kan gar leichtlich fehlen.
Wer aber sich
Ganz lediglich
Vergnügt in Gottes wegen,
Der findet lauter segen.
5 Drum schaff in mir, o heil'ger Geist,
Ein neues herz und wesen;
Reicht deine hand die mir entreißt,
Was eigenwill erlesen:
Hilf daß ich frey
von mir selbst sey,
Und mich dir übergebe;
Nach deinem willen lebe.
Text Information | |
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First Line: | O reicher Gott von gütigkeit |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Vom Creutz und Leiden; Of the Cross and Suffering |
Notes: | Mel. Was Gott thut das ist. |