1 Scha meine armuth an,
O Herr, nach deiner treue,
Sey du mein helfers-mann,
Ich weiß sonst keinen nicht,
Du siehst, was mir gebircth,
Und kanst in einem nu
Mir schaffen hülf und ruh.
2 Ich merke keine kraft,
u wirken deine werie:
Des Geistes lebens-fast,
Den ich so oft verspürt,
Der meinen geist berührt
Ist schier vertrocknet gar,
Ach Herr! nim meiner wahr.
3 Du bist der gnaden-quell,
Zu dem mein herze eiler,
Ergieß dich micl und hell,
Erquicke den, der matt,
erfreu und mache satt
Den, der zwar des nicht werth,
Doch sehnlich es begehrt.
4 Ach, nim du gänzlich weg,
Was meinen geist betrübet,
Was mich den friedens-steg
zu laufen hindern will,
Ws mir verückt mein ziel,
Das laß dem feind zur pein,
O Herr, zernichtet seyn.
5 Ja eile her zu mir,
Mit ausgespannten armen,
Ich schenk aufs neu mich dir,
Und harre deiner huld,
Vergiß du meiner schuld;
Solch lieb und glaubens-band
Soll trennen keine hand.
7 Ach! ja, dis ist der bund,
In welchen sich versenket
Mein geist zu aller stund,
Daß wir nicht schaden kan
Mein elend um und an,
herr, dir sey dank dafür
In ewigkeit und hier.
Text Information | |
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First Line: | Schau meine armuth an |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Von der Bereinigung mit Gott und Christo; Reconciliation with God and Christ |
Notes: | Now Public Domain. Mel. Erleucht mich, Herr, m. |