1 Wann dein herzliebster Sohn, o Gott,
Nicht wär auf erden kommen,
Und hätt, da ich in sünden todt
Mein fleisch nicht angenommen;
So würde von der höllen pein
Für mich gar keine rettung seyn,
Um meiner sünde willen.
2 Jetzt aber hab ich ruh und rast,
Darf nimmermehr verzagen,
Weil er die schwere sünden-last
Für mich hat selbst getragen.
Er hat mit dir versöhnet mich,
Da er am creutz ließ tödten sich,
Auf daß ich selig würde.
3 Drum bin ich voller trost und muth,
Mit kindlichem vertrauen:
Auf Jesu theur vergoss'nes blut
Will ich die hoffnung bauen:
Dis blut macht mich von sünden rein,
Drum kan ich nicht mehr traurig seyn;
Ich ben dey dir in gnaden.
4 In diesem blut erquick ich mich,
Und komm zu dir mit freuden.
Ich suche gnad' demüthiglich,
Von dir soll mich nichts scheiden;
Was mir erworben hat dein Sohn
Durch seinen tod und marter-kron,
Kan mir kein teufel rauben.
5 Nichts hilft mir die gerechtigkeit,
Die vom gesetz herrühret;
Wer sich in eignem werk erfreut,
Wird jämmerlich verführet.
Des Herren Jesu werk allein,
Das macht, daß ich kan selig seyn,
Weil ich vest an ihn gläube.
6 Gott Vater, der du alle schuld
Auf deinen Sohn geleget.
Herr Jesu, dessen lieb und huld
All' meine sünden träget;
O heil'ger Geist, deß gnad und kraft
Allein das gute in mir schaft,
Hilf, das ich treu verbleibe.
Text Information | |
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First Line: | Wann dein herzliebster Sohn o Gott |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Vom wahren Glauben; True Faith |
Notes: | Mel. Herr Jesu Christ du. |