1 Ach mein Jesu, welch verderben
Wohnet micht in meiner brust!
Denn mit andern Adams-erden
Steck ich voller sünden-lust.
Ach! ich muß dir nur bekennen:
Ich bin fleisch von fleisch zu nennen.
2 Wie verkehrt sind meine wege!
Wie verderbt mein alter sinn!
Der ich zu dem guten träge,
Und zum bösen hurtig bin.
Ach! wer wird von den ketten
Dieses sünden-todes retten?
3 Hilf mir durch den Geist der gnaden
Aus der angeerbten noth:
Heile meinen seelenschaden
Durch dein blut und creutzes-tod:
Schlage du die sünden glieder
Meines alten Adams nieder.
4 Ich bin unten von der erden,
Stecke in dem sünden-grab:
Soll ich wieder lebend werden,
So mußt du von oben ab.
Mich durch deinen Geist gebären,
Und mir neuen kraft gewähren.
5 Schaff in mir ein reines herze,
Einen neuen geist gib mir,
Daß ich ja nicht länger scherze
Mit der sünden lust-begier;
Laß mich ihre tucke merken,
Mich im geist dagegen stärken.
6 Lehre wachen, beten, ringen,
Und mein böses fleisch und blut
Unters geistes joch zu zwingen,
Weil es doch thut nimmer gut;
Was nicht kann dein reich ererben,
Laß in deinem tod ersterben.
7 Reitze mich durch jene krone,
Die mir droben beygelegt,
Daß ich meiner niemals schone,
Wenn und wo ein feind sich regt,
Sondern hilf mir tapfer kämpfen,
Teufel, weit und fleisch zu dämfen.
8 Solt ich etwan unterliegen,
O! so hilf mir wieder auf,
Und in deiner kraft obsiegen,
Daß ich meinen lebens-lauf,
Unter deinen sieges-händen,
Möge ritterlich vollenden.