1 Wohl dem, der den Herren scheuet,
Der da fürchtet seinen Gott!
Wohl dem, der sich herzlich freuet,
Zu erfüllen sein gebot:
Wer den Höchsten liebt und ehrt,
Wird erfahren, wi sich mehrt
Alles was in seinem leben
Ihm vom himmel ist gegeben.
2 Seine kinder werden stehen
Wie die rosen in der blürb:
Sein geschlecht wird einher gehen,
Voller gnad und Gottes-güt;
Und was diesen leib erhält,
Wird der herrscher aller welt
Reichlich und mit vollen händen
Ihnen in die häuser senden.
3 Das gerechte thun der frommen
Steht gewiß und wanker nicht;
Solt auch gleich ine werter kommen,
Bleibt doch Gott der Herr ihr licht;
Tröster, stüarket, schützt und macht,
Daß nach ausgestandner nacht,
Und nach hochbetrührem weinen,
Frued und sonne wieder scheine.
4 Gottes gand, huld und erbarmen,
Bleibt den frommen Christen vest:
Wohl dem, der die hoth der armen
Ihm zu herzen gehen läßt,
Und mit liebe gutes thut!
Den wird Gott das höchste gut,
Gnädiglich in seinen armen,
Als ein lieber Vater warmen.
5 Wenn die schwarzen wolken blitzen,
Vor dem donner in der luft,
Wird er ohne sorgen sitzen,
Wie ein vöglein in der kluft:
Er wird bleiben ewiglich:
Auch wird sein gedächtniß sich
Hie und da auf allen seiten,
Wie die adlen zweig ausbreiten.
6 Wenn das unglück an will kommen,
Das die rohen sünder plagt,
Bleibt der muth ihm unbenommen,
Und das herze unverzagt,
Unverzagt ohn angst und pein
Bleibt das herze das sich sein
Seinem Gott und Herrn ergiebet,
Und die, so verlassen, liebet.
7 Wir betrübte gern erfreuet,
Wird vom höchsten wohl ergetzt:
Was die milde hand ausstreuet,
Wird vom himmel hoch erfetzt.
Wer vile giebt, erlanget viel:
Was sein herze wünscht und will,
Das wird Gott mit gutem willen
Schon zu rechter zeit erfüllen.
8 Aber seines feindes freude
wird er untergehen sehn:
Er der feind, vor grossem neide,
Wird zerbeissen seine zähn:
Er wird knirschen und mit grimm
Solches glück mißgonnen ihm
Und doch damit Gott nichts wehren,
Sondern sich nur selbst verzehren.