1 Da Jesus an dem Kreuze stund,
und Ihm sein Leichnahm ward verwundt,
so gar mit bittren Schmerzen,
die sieben Wort, die Jesus spracht,
betracht' in deinem Herzen.
2 Zum ersten sprach'r gar süßelich
zu sin'm Vater im Himmelreich,
mit Kräften und mit Sinnen:
Vergieb ihn'n Vat'r, sie wissen nicht,
was sie an mir vollbringen.
3 Zum and'rn, g'denk sein'r Barmherzigkeit,
die Gott am Schächer hat geleit,
sprach Gott gar gnädigliche:
Für wahr! Du wirst heut bei mir sein
in meines Vaters Reiche.
4 Zum dritt'n, g'denk sein'r großen Noth,
las Dir die Wort' nicht sein ein'n Spott:
Weib, schau Dein'n Sohn gar eben;
Johannes, nimm dein'r Mutter wahr,
du sollt ihr'r eben pflegen.
5 Nun merket, was das viert' Wort was
mich dürst't so hart ohn' Unterlaß,
schrie Gott mit lauter Stimme.
Das menschlich' Heil thät' Er begehr'n
sein'r Nägel ward Er empfindend.
6 Zum fünften, g'denk sein'r Bitterkeit,
die Gott am heil'gen Kreuz ausschreit:
Mein Gott, wi hast Du mich verlassen?
Das Elend, das ich leiden muß,
das ist ganz üb'r die Maßen.
7 Das sechst' war gar ein kräftig Wort,
das mancher Sünder auch erhört
aus sein'm göttlichen Munde:
Es ist vollbracht mein Leiden groß,
wohl hie zu dieser Stunde.
8 Zum siebent'n: Vat'r, in Deine Händ
befehl' ich mich, Dein'n Geist mir send';
an meinen letzten Zeiten;
wenn sich mein' Seel' von mir will scheid'n
und mag nicht länger beiten.
9 Wer Gottes Mart'r in Ehren hat,
und oft gedenkt der sieben Wort,
das will Gott eben pflegen,
wohl hie auf Erd' mit seiner Gnad,
und dort im ew'gen Leben.