1 Brich entzwei mein armes Herze,
mein armes Herze, brich entzwei.
Ach! mein Schmerz, mien groß≈er Schmerze,
der ist so viel mancherlei.
Der Himmel zittert,
die Erde schüttert.
Ach Noth! ach Noth! ach Noth!
Jesulein mein Schatz ist todt.
2 Aechzet mit ihr stummen Mauren,
ach! sehet euren Sch¨pfer an,
kann euch nicht, ihr Menschen, dauren,
was harte Felsen dauren kann?
Die Berge springen,
die Felsen klingen.
Ach Noth! ach Noth! ach Noth!
Jesulein mein Schatz ist todt.
3 Seufzet mit ihr stillen Flüsse,
bejammert eures Königs Fall,
weinet doch, gesammte Güsse,
weint doch ihr Quellen überall:
Die Meere brausen, die Seen fausen.
Ach Noth! ach Noth! ach Noth!
Jesulein mein Schatz ist todt.
4 Trauret mit, ihr hellen Lichter,
ihr frohen Sterne, finstert euch,
finstert euch auch ihr Gesichter,
der Herrscher hängt jetzt blaß und bleich.
Die Sonne wimmert,
kein Monden schimmert.
Ach Noth! ach Noth! ach Noth!
Jesulein mein Schatz ist todt.
5 Fall und stirb, du Sammt und Seiden,
vermodre aller stolzer Pracht,
jetzo muß mein Jesus leiden,
mein Jesus wird jetzt umgebracht.
Der Scharlach schweißet,
der Fürhang reiset.
Ach Noth! ach Noth! ach Noth!
Jesulein mein Schatz ist todt.
6 Lasse Welt, jetzt Lust und Trinken,
und weinet vielmehr, die ihr lebt;
jetzo muß der König sinken,
der über alles lebt und schwebt.
Die todten Frommen,
die müssen kommen.
Ach Noth! ach Noth! ach Noth!
Jesulein mein Schatz ist todt.
7 Jesulein mein Schatz und Leben,
hier hast Du mein Herz, nimm es an.
Das soll sich der Welt begeben,
soll heulen weinen, weil es kann,
so lang1 sich's reget,
und sich beweget.
Ach Noth! ach Noth! ach Noth!
Jesulein mein Schatz ist todt.
8 Jesulein mien Schatz ist blieben,
ach! jämmerlich an einem Pfahl.
Ach mein Schatz, den ich muß lieben
in Ewigkeit und überall,
den muß ich missen,
und nicht mehr küssen.
Ach Noth! ach Noth! ach Noth!
Jesulein mein Schatz ist todt.