1 Wie Gott mich führt, so will ich gehn,
ohn' alles Eigenwählen,
geschieht, was Er mir ausersehn,
wird's mir an keinem fehlen:
wie Er mich führt, so geh ich mit,
und folge willig Schritt vor Schritt
in kindlichem Vertrauen.
2 Wie Gott mich führt, so bin ich still,
und folge seinem Leiten,
obgleich im Fleisch der Eigenwill'
will öfters widerstreiten;
wie Gott mich führt bin ich bereit
in Zeit und auch in Ewigkeit,
stets seinen Schluß zu ehren.
3 Wie Gott mich führt, bin ich vergnügt,
ich ruh' in seinen Händen;
wie Er es schickt, und mit mir fügt,
wie Er's will kehr'n und wenden,
sei Ihm hiermit ganz heimgestellt,
Er mach's, wie es Ihm wohlgefällt,
zum Leben oder Sterben.
4 Wie Gott mich führt, so geb' ich mich
in seinen Vater-Willen;
scheints der Vernunft gleich wunderlich
sein Rath wird doch erfüllen,
was Er in Liebe hat bedacht,
eh' Er mich an das Licht gebracht;
ich bin ja nicht mein eigen.
5 Wie Gott mich führt, so bleib ich treu
im Glauben, Hoffen, Leiden:
Steht Er mit seiner Kraft mir bei,
was will mich von Ihm scheiden?
ich fasse in Geduld mich fest:
was Gott mir widerfahren läßt,
muß mir zum Besten dienen.
6 Wie Gott mich führt, so will ich gehn,
es geh' durch Dorn und Hecken;
von vornen läßt sich Gott nicht sehn,
doch letzt wird Ers entdecken,
wie Er nach seinem Vater-Rath
mich treu und wohl geführet hat:
dies sei mein Glaubensa-Anker.
Text Information | |
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First Line: | Wie Gott führt, so will ich gehn |
Title: | Gott führt seine Heiligen wunderlich, doch seliglich |
Author: | Lampertus Gedicke (1735) |
Language: | German |
Publication Date: | 1848 |
Topic: | Gesänge vom Leben der Gläubigen; Songs from the Life of the Faithful |
Notes: | Mel. Es ist gewißlich an der Zeit |