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Text: | Ein Gsang von der christlichen Gutschiedenheit, dem Herrn Jesu zu dienen und das abgöttische Weltwesen zu fliehen |
Author: | Leopold Franz Friedrich Lehr |
1 Was hinket ihr, betrognen Seelen,
noch immerhin auf beider Seit?
fällt's euch zu schwer, das zu erwählen,
was euch des Himmels Ruf anbeut?
O seht's mit offenen Augen an,
und brecher auf der schmalen Bahn hindurch!
2 Bedenkt's, es sind nicht Kaiser-Cronen,
nicht Reichthum, Ehr', und Lust der Welt,
womit euch Gott will ewig lohnen,
wenn euer Kampf den Steg erhält:
Gott selbst ist's und die Ewigkeit,
voll Lust und Ruh, voll Seligkeit. Hindurch!
3 Drum gilt hier kein halbirtes Leben.
Gott crönet kein getheiltes Herz.
Wer Jesu sich nicht recht ergeben,
der macht sich selber Müh und Schmerz,
und träget zum verdienten Lohn
hier Qual und dort die Höll' davon. Hindurch!
4 Wer aber mit Gebet und Ringen
auf ewig allem Abschied giebt,
und den Monarchen aller Dingen
von Herzen und allein nur liebt,
der wird der Crone werth geschätzt,
und auf des Königs Stuhl gesetzt. Hindurch!
5 Zerreißet dann die morschen Schlingen,
die euch in diesem schönen Lauf
verhindern, und zum Säumen bringen,
und rafft euch heut von neuem auf.
Auf, auf, verlaßt die falsche Ruh!
auf, auf, es geht zum Himmel zu. Hindurch!
6 Auf! auf! ist dieser Weg schon enge,
und voller Dorn'n und rauher Stein',
bringt euch die Welt oft ins Gedränge,
stellt Satan sich geharnischt ein,
erhebet sich sein ganzes Reich'
Immanuel ist auch bei euch.– Hindurch!
7 Gott fordert nichts, geliebte Seelen,
als daß ihr euch nur zu Ihm halt't,
und ohne heuchlerisch Verhehlen
vor Ihm die schwachen Hände falt't.
Er streit't für euch, Er macht euch Bahn,
Trotz dem, der euch besiegen kann. Hindurch!
8 Die Allmacht stehet euch zur Seiten,
die Weisheit hält bei euch die Wach,
die Gottheit selbsten will euch leiten,
folgt nur met treuen Schritten nach.
Wie manchen hat nicht diese Hand
schon durchgeführt ins Vaterland? Hindurch!
8 Nur spart es nicht auf andre Zeiten,
ihr habt schon jetzo viel versäumt.
Ihr mehrt euch selbst die Schwierigkeiten,
wo ihr das süße heut' verträumt.–
Eilt, eilet, denn die Gnaden-Zeit
rennt zügellos zur Ewigkeit. Hindurch!
10 Laßt euch das Fleisch nicht träge machen,
verfluchet seine Zärtlichkeit!
ihr gebt euch ja um eitle Sachen
in tausend Müh und Fährlichkeit:
wie! daß ihr um das höchste Gut
so faul, verzagt und forglos thut? Hindurch!
11 O sehet nicht das arme Leben
und den geringen Hausrath an!
will Joseph euch doch Gosen geben,
und mehr als Erd' und Himmel kann.
Wer ist um Thon und Sand betrübt,
wenn man ihm Gold und silber giebt? Hindurch!
12 Eilt, faßt einander bei den Händen,
seht, wie ist unser Ziel so nah?
Wie bald wird unser Kampf sich enden?
da steht dann unser König da.
Er führt uns ein zur stillen Ruh,
und urtheilt uns das Kleinod zu. Hindurch!
Text Information | |
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First Line: | Was hinket ihr, betrognen Seelen |
Title: | Ein Gsang von der christlichen Gutschiedenheit, dem Herrn Jesu zu dienen und das abgöttische Weltwesen zu fliehen |
Author: | Leopold Franz Friedrich Lehr (1744) |
Language: | German |
Publication Date: | 1848 |
Topic: | Gesänge vom Leben der Gläubigen; Songs from the Life of the Faithful |
Notes: | Mel. Wachet auf ihr faulen Christen |