1 Mir nach! spricht Christus unser Held,
mir nach, ihr Christen alle,
verläugnet euch, verlaßt die Welt,
folgt meinem Ruf und Schalle;
nehmt euer Creuz und Ungemach
auf euch, folgt meinem Wandel nach.
2 Ich bin das Licht, ich leucht euch für
mit heil'gem Tugend-Leben.
wer zu mir kömmt und folget mir
darf nicht im finstern schweben;
ich bin der Weg, ich weise wohl,
wie man wahrhaftig wandeln soll.
3 Mein Herz ist voll Demüthigkeit,
voll Liebe meine Seele:
mein Mund der fleußt zu jeder Zeit
von süßem Sanftmuths-Oele:
mein Geist, Gemüthe, Kraft und Sinn
ist Gott ergeben, schaut auf Ihn.
4 Ich zeig' euch das, was schädlich ist,
zu fliehen und zu meiden
und euer Herz von arger List
zu rein'gen und zu scheiden.
Ich bin der Seelen Fels und Hort
und führ' euch zu der Himmels-Pfort.
5 Fällt's euch zu schwer, ich geh' voran;
ich steh' euch an der Seite,
ich kämpfe selbst, ich brech' die Bahn,
bin Alles in dem Streite.
Ein böser Knecht, der still' darf stehn,
wenn er den Feldherrn sieht angehn.
6 Wer seine Seel zu finden meint,
wird sie ohn' mich verlieren:
wer sie hier zu verlieren scheint,
wird sie in Gott einführen.
Wer nicht sein Creuz nimmt und folgt mir,
ist mein nicht werth und meiner Zier.
7 So laßt uns denn dem lieben Herrn
mit Leib und Seel' nachgehen
und wohlgemuth, getrost und gern
bei Ihm im Leiden stehen:
denn wer nicht kämpft, trägt auch die Cron'
des ew'gen Lebens nicht davon.