Text: | Zum Bilde Gottes ward |
Author: | Dr. Johann Jacob Rambach |
1 Zum bilde Gottes ward
der erste Mensch formiret,
und auf das herrlichste
von seinem Gott gezieret:
sein Schmuck und seine Zierd'
war die Gerechtigkeit,
und seine hohe Würd'
war lauter Heiligkeit.
2 Er konnte seinen Gott
ganz völliglich erkennen,
und aus des Herzens Grund
Ihn seinen Vater nenne;
des Schöpfers ganzen Will'n,
sein Wort und wein Geheiß
mit Lust er konnt erfüll'n
zu Gottes hohem Preis.
3 Der Leib viel schöner war,
als jemand konnt' aussprechen,
er war frei von dem Tod,
von Krankheit und Gebrechen:
der thiere großes Heer,
was fleucht gen Himmel an,
wie auch die Fisch im Meer
ihm waren unterthan.
4 Durch Ungehorsam ist
dies Ebenbild verloren:
die Erbsünd' aber wird
uns allen angeboren,
das nun die Menschenkind,
so vile ihr'r immer sein,
vor Gott sind eitel Sünd,
und keiner ist mehr rein.
5 Mein Gott, ich bitte dich,
dem alten Menschen steure,
im Geiste des Gemüths
rechtschaffen mich erneure:
damit mein ganzes leb'n
ohn' alle Heuchelei,
zu Deinem Dienst ergeb'n,
und unbeflecket sei.
Text Information | |
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First Line: | Zum Bilde Gottes ward |
Author: | Dr. Johann Jacob Rambach (1735) |
Language: | German |
Publication Date: | 1848 |
Topic: | Gesänge vom der Rechtfertigung des armen Sünders vor Gott; Justification |
Notes: | Mel. O Gott Du frommer Gott |