1 Wenn dich Unglück hat betreten,
wenn du steckst in Angst und Noth,
mußt du fleißig zu Gott beten:
Beten hilft in Noth und Tod,
daß du Gottes Angesicht,
auch im Creuz auf dich gericht't
kannst aus seinem Wort erblicken,
und dein Herz mit Rrost erquicken.
2 Keiner wird ja nie zu Schanden,
der sich seinem Gott vertraut,
kommt dir gleich viel Noth zu handen,
hast du auf ihn wohl gebaut:
Ob's gleich scheint als hört' Er nicht,
weiß Er doch, was dir gebricht.
Deine Noth mußt du Ihm klagen,
und in keinem Creuz verzagen.
3 Rufen, Schreien, klopfen, Beten,
ist der Christen beste Kunst:
Allzeit gläubig vor Gott treten,
findet Hülfe, Gnad' und Gunst;
wer Gott fest vertrauen kann,
ist der allerbeste Mann
und wird allzeit Rettung finden,
alles Unglück überwinden.
4 Lerne Gottes Weise merken,
die Er bei den Seinen hält,
Er will ihren Glauben stärken,
wenn sie Unglück überfällt:
unser Gott der lebt ja noch,
schweigt Er gleich, so hört Er doch.
Schrei getrost, du mußt nicht zagen,
dein Gott kann dir nichts versagen.
5 Laß dich Gottes Wort regieren,
das Geduld und Hoffnung lehrt;
laß dich keine Furcht verführen,
würd' die Welt auch umgekehrt.
Gottes Wahrheit ist dein Licht,
dein Schutz, Trost und Zuversicht.
Trau nur Gott, Er kann nicht lügen.
Bet', du wirst gewiß obsiegen.
6 Lob sei Gott für seine Gnade;
seine große Güt' und Treu
macht, daß mir kein Feind nicht schade,
sie ist alle Morgen neu;
drum will ich mein Lebenlang
immer sagen Lob und Dank
meinem Gott in allen Dingen,
fröhlich Hallelujah singen.