1 Brunquell aller Güter,
Herrscher der Gemührer,
lebediger Wind.
Stiller aller Schmerzen,
dessen Glanz und Kerzen,
nein Gemüth entzünd't;
lehre meine schwachen Saiten,
Deine Kraft und Lob ausbreiten.
2 Starker Gottes -Finger,
fremder Sprachen Bringer,
süßer Herzens-Saf!
Tröster der Betrübten,
Flamme der Verliebten,
alles Athems Kraft!
Gieb mir Deine Brunnst und Gaben,
Dich von Herzen lieb zu haben.
3 Bräutigam der Seelen,
laß mich in der Höhlen,
Deiner Lieblichkeit
Ruh und Zuflucht finden;
laß mich von den Winden
trüber Noth befreit!
Komm hervor, o Gnaden-Sonne,
kusse mich mit Trost und Wonne.
4 Theure Gottes-Gabe!
komm, o komm, mich labe,
sieh', ich bin verschmacht't:
komm, o mein Verlangen,
komm mein' Lieb' gegangen;
denn mein Herze lacht;
wird von neuem ganz erquicket,
wenn es Labsal, Dich erblicket.
5 Wie ein Hirschlein gehnet
sich nach Wasser sehnet,
wenn es wird gejagt;
so pfliegt mein Gemüthe,
Herr, nach Deiner Güte,
wemn es wird geplagt,
tief zu seufzen und im Dürren,
nach Dir, reichem Strom, zu girren.
6 Wahrer Menschen -Schöpfer,
unsers Thones Töpfer,
Gott von Ewigkeit!
Zunder keuscher Liebe,
gieb, daß ich mich übe,
auch im Creuz und Leid,
alles Dir anheim zu stellen,
und mich tröst' in allen Fällen.
7 Führe meine Sachen,
meinen Schlaf und Wachen,
meinen Tritt und Gang,
Glieder und Gesichte,
daß mein arm Gedichte,
daß mien schlecht Gesang,
Wandel, Werk und Stand für allen,
Dir, o Vater, mög gefallen.
8 Laß die Macht der Höllen
nicht mit Listen fällen
meiner Tage Lauf,
nimm nach diesem Leiden,
mich zur Himmels-Freuden,
Deinen Diener auf:
Da soll sich mein Mund erheben,
Dir ein Hallelujah geben.