1 Seht, welch ein Mensch ist das!
ihr Menschen kommt zusammen;
ihr Ungerechten, seht
die Unschuld hier verdammen.
Ihr Sünder, merket auf,
hier leid't die Heiligkeit;
ihr Höllen-Kinder weint,
der Sohn des Höchsten schrei't.
2 Seht, welch ein mensch ist das@
O Blicke voller Thränen!
O Antlitz voller Schmach!
O Lippen voller Sehnen!
O Haupt voll Todes-Schweiß!
O Backen voller Koth!
O Herze voller Blut!
O Leib voll Not und Tod!
3 Seht, welch ein Mensch ist das!
ach seht in seine Wunden!
Habt ihr, ihr S¨¨nder, nicht
den Heiligen gebunden?
Sind eure Lüste nicht
die Dornen, die Er trägt?
Ist's eure Bosheit nicht,
die Ihn ans Creuze schlägt?
4 Seht, welch eine Mensch ist das!
Ach opfert Thränen-Fluthen!
denn eure blut-Schuld macht
das Herze Jesu bluten:
Geht nicht vorüber hier,
wo Schmerzen über Schmerz;
sehr durch die offne Brust
in eueres Jesu Herz.
5 Seht, welch ein Mensch ist das!
Ach ja, wir wollen sehen,
was Dir Du Menschen-Freund,
durch Menschen ist geschehen.
So lang ein Auge blickt,
so lange soll die Pein,
die Du für uns erträgst,
auch unvergessen sein.
6 Seht, welch ein Mensch ist das!
Ach! sieh uns auch in Gnaden,
wenn wir aus voller Brust,
in Jammer-thränen baden;
so laß den Blick vom Creuz
in unsre Seele gehn,
und Dein vergoss'nes Blut
für uns in's Mittel stehn.
7 Seht, welch ein Mensch ist das!
so werden wir Dich schauen,
und unsern ganzen Trost
in Deine Wunden bauen.
Wenn sich Dein Haupt nun neigt,
so sterben wir mit Dir;
wenn unser Auge bricht,
so leben wir dafür.