691. Ewig, ewig! heißt das Wort

1 Ewig, ewig! heißt das Wort,
das wir wohl bedenken müssen;
zeitlich hier und ewig dort,
das ist, was wir alle wissen;
denn nach dieser kurzen Zeit
folgt die lange Ewigkeit.

2 Es wird endlich alle Zeit
von der Ewigkeit verschlungen;
diese bringet Freud und Leib.
Wie man hier darnach gerungen,
was wir in der Zeit gethan,
schreibt die Ewigkeit uns an.

3 Ewig wird das Erbe sein
derer, die an Christum gläuben,
und ohn allen Heuchelschein
treu in seiner Liebe bleiben.
Für das Leiden dieser Zeit
krönet sie die Ewigkeit.

4 Ewig aber ist verflucht,
wer die Zeit in seinem Leben
zu verschenden hat gesucht
und sich eitler Lust ergeben.
Diesem bringt die Ewigkeit
endlich ein unendlich Leid.

5 Mein Gott, laß mich in der Zeit
an die Ewigkeit gedenken,
und durch keine Sicherheit
mir das rechte Ziel verschränken,
daß mich, eh die Zeit verläuft,
nicht die Ewigkeit ergreift.

6 Ewig, ewig! süßer Schall,
wenn man hier hat from gelebet!
Ewig, ewig! Schreckenshall,
wenn man Gott hat widerstrebet!
Steh mir, Gott, in Gnaden bei,
daß das Wort mir Jubel sei.

Text Information
First Line: Ewig, ewig! heißt das Wort
Author: B. Schmolk, 1672-1737
Language: German
Publication Date: 1872
Topic: Auferstehung, Gericht und Ewigkeit; Resurrection, Judgment and Eternity
Notes: Mel. Meinen Jesu laß ich
Tune Information
(No tune information)



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