1 Gott ist und bleibt getreu,
sein Herze bricht vom Lieben;
pflegt er gleich oftermal
die Seinen zu betrüben.
Er prüfet durch das Kreuz,
wie rein der Glaube sei,
wie standhaft die Geduld;
Gott ist und bleibt getreu.
2 Gott ist und bleibt getreu,
er hilft ja selber tragen,
was er uns aufgelegt,
die Last der schweren Plagen;
er braucht die Ruthe oft,
und bleibet doch dabei
ein Vater, der uns liebt.
Gott ist und bleibt getreu.
3 Gott ist und bleibt getreu,
er weiß, was wir vermögen;
er pfleget nie zu viel
dem schwachen aufzulegen.
Er macht sein Israel
von Last und Banden frei;
wenn große Noth entsteht.
Gott ist und bleibt getreu.
4 Gott ist und bleibt getreu,
er tröstet nach dem Weinen,
er läßt für trübe Nacht
die Freudensterne scheinen;
der Sturm, des Kreuzes Sturm
geht Augenblicks vorbei;
sei, Seele, nur getrost:
Gott ist und bleibt getreu.
5 Gott ist und bleibt getreu,
er stillet dein Begehren,
er will dein Glaubensgold
in Trübsalsglut bewähren;
nimm an von Gottes Hand
den Kreuzkelch ohne Scheu,
der Lebensbecher folgt.
Gott ist und bleibt getreu.
6 Gott ist und bleibt getreu,
laß alle Wetter krachen,
Gott wird der Trübsal doch
ein solches Ende machen,
daß alles Kreuz und Noth
dir ewig nützlich sei.
So liebt der Höchste dich.
Gott ist und bleibt getreu.