1 Keinen hat Gott verlassen,
der ihm vertraut allzeit:
und ob ihn gleich viel hassen,
geschicht ihm doch kein Leid.
Gott will die Seinen schützen,
zuletzt erheben hoch;
und geben, was ihn'n nützet,
hier zeitlich und auch dort.
2 Allein ich's Gott heimstelle,
er mach's, wie's ihm gefällt,
zu Nutz mein'r armen Seele.
In dieser argen Welt
ist doch nur Kreuz und Leiden,
und muß auch also sein:
denn die zeitlichen Freuden
bringen uns die ewge Pein.
3 Treulich will ich Gott bitten
und nehmen zum Beistand
in allen meinen Nöthen,
ihm bess'r, als mir, bekannt;
um G'duld will ich stets bitten
in all'm Anliegen mein:
er wird mich wohl behüten
und mein Nothhelfer sein.
4 All's Glück und Ungelücke
das kommt allein von Gott:
ich weiche nicht zurücke,
und fleh in meiner Noth:
Wie kann er mich denn hassen,
der treu Nothhelfer mein?
Ja, wenn die Noth am größten,
so will er bei mir sein.
5 Reichthum und alle Schätze,
was sonst der Welt gefällt,
drauf ich mein Sinn nicht setze:
das bleibet in der Welt.
Ein'n Schatz hab ich im Himmel
der Jesus Christus heißt,
ist über alle Schätze
schenkt uns den heilgen Geist.
6 Ihn hab ich eingeschlossen
in meines Herzens Schrein.
Sein Blut hat er vergossen
für mich arm's Würmelein,
mich damit zu erlösen
von ewger Angst und Pein:
wie könnt auf dieser Erden
doch größre Liebe sein?
7 Nun soll ich mich erziegen
dankbar für solche Gnad;
ich geb mich Gott zu eigen
mit Allem was ich hab.
Wie er's mit mir will machen,
sei ihm All's heimgestellt:
ich b'fehl ihm all mein Sachen:
er mach's, wie's ihm gefällt.
8 Amen, nun will ich schließen
dies schlechte Liedelein,
Herr, durch dein Blutvergießen
laß mich dein Erbe sein;
so hab ich All's auf Erden,
was mich erfreuet schon,
im Himmel soll mir werden
die ewig Gnadenkron.