1 Ach Herr! mich armen Sünder
straf nicht in deinem Zorn;
dein'n ernsten Grimm doch linder,
sonst ist's mit mir verlor'n.
Ach, Herr! wollst mir vergeben
mein Sünd, und gnädig sein,
daß ich mag ewig leben,
entfliehn der Höllenpein.
2 Heil du mich, lieber Herre,
denn ich bin krank und schwach,
mein herz betrübet sehre,
leid't großes Ungemach,
mein G'beine sind erschrocken,
mir ist sehr angst und bang,
mein Seel ist auch erschrocken.
Ach, du Herr! wie so lang!
3 Herr, tröst mir mein Gemüthe,
mein Seel rett, lieber Gott,
von wegen deiner Güte,
hilf mir aus aller Noth.
Im Tod ist Alles stille,
da denkt man deiner nicht;
wer will doch in der Hölle
dir danken ewiglich?
4 Ich bin von Seufzen müde,
hab weder Kraft noch Macht,
in großem Schweiß ich liege
durch aus die ganze Nacht,
mein lager naß von Thränen,
mein G'stalt vor Trauern alt,
zu Tod ich mich fast gräme,
die Angst ist mannigfalt.
5 Weicht all, ihr Uebelthäter,
mir ist geholfen schon!
Der Herr ist mein Erretter,
er nimmt mein flehen an,
er hört mein's Weinens Stimme;
es müssen fallen hin
all sein und meine Feinde,
und schändlich kommen um.
6 Ehr sei ins Himmels Throne
mit hohem Ruhm und Preis,
dem Vater und dem Sohne,
und auch zu gleicher Weis
dem heilgen Geist mit Ehren
in alle Ewigkeit,
der woll uns all'n bescheren
die ewge Seligkeit.