1 Wie süß ist dein Gebot,
du süsser Liebs-Gott!
wie lieblich, deinen Willen
vollkömmlich zu erfüllen!
wie sanft und lind ist doch
dein angelegtes Joch!
2 Du hast, o lieber Herr!
das abgethan, was schwer;
und hast uns auferleget
ein Last, die sich gern träget:
Du heissest uns allein
der Lieb ergeben seyn!
3 Du forderst nichts von mir,
als heil'ge Liebs-Begier:
Ich soll den Nächsten lieben,
und mich im Lieben üben:
und daß ich dieses kan,
zündst du mich selber an.
4 Du gibst mir deinen Geist,
der dieses in mir leist:
du trägst die keuschen Flammen
in meine Seel zusammen
du selbst, du Liebes-Gott!
hältst in mir dein Gebot.
5 Ich danke dir, mein Licht!
daß du mich diß bericht't:
Dich preiset mein Gemüthe
für solche Lieb und Güte!
ich küsee dienen Mund,
der den Befehl thut kund!
6 Ich danke dir, min Gott!
für dieses neu Gebot!
ich will mich auch bemühen,
solchs einig zu vollziehen:
ja ich will recht davon
mache Profession.
7 Ich will bey Tag und Nacht
mit Fleiß drauf seyn bedacht:
ich will mein Herz und Leben
dir und dem Nächsten geben:
gib mir nur süsser Gott!
was fordert dein Gebot.
Text Information | |
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First Line: | Wie süß ist dein Gebot |
Language: | German |
Publication Date: | 1792 |
Notes: | Mel: Herr Jesu, ew'ges |