1 Wie groß, o Gott ist deine macht!
Wie thatenreich dein leben!
Wie viel hast du hervorgebracht!
Wie viel auch uns gegeben!
Wer überschaut das Sternenmeer?
Wer zählt die Wesen weit umher?
Wer thiere, menschen, welten?
2 Herr, der du erd' und Himmel füllst,
Dein allmachtsruf:
Es werde! Bewirkt im Himmel, was du willst,
So, wie auf dieser erde.
Zu hoch ist nichts für deine kraft.
Was ist, ist dein, und alles Schaft
Dein unerforschter Wille.
3 Du winkst der welt, und sie ist schnell
Auf deinen wink entstanden.
Du rufft das licht, und es wird hell,
Und Wesen sind verbanden,
Und alles, was dein hauch belebt,
Empfindet, freuet sich un strebt
Mit kraft nach neuen Kräften.
4 Kein endlicher verstand ermißt
Die größe deiner werke.
Was über mir und um mich ist,
Verkündigt hohe stärke,
Und überall ist trieb und drang
Nach Ordnung und Zusammenhang,
Und alles fest verkettet.
5 Und nie ermüdet deine hand!
Du ordneft erd' und Meere,
Den ungezählten Ufersand,
Und alle sonnenheere.
O quell des Lebens und des Lichts!
Herr, ohne dich ist alles nichts;
Nur du regieret alles.
6 O du, vor reffen Angesicht,
Viel tausend sonnen prangen,
Mit welcher festen Zuversicht
Sollt' ich an dir nicht hangen!
Mit welchem ernst die Sünde scheun!
Mit welchem Eifer thätig fein,
Nach deiner Huld zu ringen!
7 Ich bete dich mit Ehrfurcht an,
Allmächtiger beleber!
Du giebst, was niemand geben kann,
Unendlich reicher Geber!
In jeder Ohnmacht, jeder noth,
In jeder angst und selbst im Tod
Ist deine kraft mir nahe.
8 Herr, deine macht ist auffer mir
Und in mir zu bemerken.
Drum weiht sich meine Seele dir;
Du, du nur kannst sie stärken,
Und einst gestärkt, o Herr, durch dich
Wird sie in kühnem Schwunge sich
Zur Herrlichkeit erheben.
Text Information | |
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First Line: | Wie groß, o Gott, ist deine macht! |
Language: | German |
Publication Date: | 1817 |
Topic: | Wahrheiten, welche aus der Erkenntniß fließen: Von Gottes Daseyn |
Notes: | Mel. Es ist das Heil uns u. |