1 Noch nie hast du dein wort gebrochen,
Nie deinen bund, o Gott, verlezt;
Du hältst getreu, was du versprochen,
Vollführst, was du dir vergesezt.
Wenn erd und Himmel auch vergehn,
Bleibt ewig doch dein wort bestehn.
2 Du bist kein mensch, daß dich gereue,
Was uns dein Mund verheiffen hat;
Nach deiner macht, nach deiner treue
Bringst du, was du verspricht, zur that.
Scheint die Erfüllung gleich noch weit,
So kommt sie doch zur rechten zeit.
3 Und wie du das unfehlbar giebest,
Was deine Huld uns zubracht;
So wird, wenn du Vergeltung übest,
Dein drohlwort auch gewiß vollbracht.
Wer dich, o Gott, beharrlich haßt,
Fühlt deiner strafe schwere laft.
4 O drücke dies tief in mein herze,
Daß es vor deinem wort sich scheut;
Gieb, daß ich nie leichtsinnig scherze
Mit deiner strafgerechtigkeit.
Nie werde das von mir gewagt,
Was dein gesetz mir untersagt.
5 Doch laß mich auch mit festem glauben
Dem Worte deiner gnade trau'n.
Wer kann den Trost uns jemals rauben,
Den wir auf dein versprechen bau'n?
Du bist ein Fels, dein bund steht fest;
Wohl dem, der sich auf dich verläßt!
6 Wie stark sind unsers Glaubens gründe!
Hier ist dein wort, das niemals trügt;
Und daß dies allen beyfall finde,
Hast du den eis hinzugefügt.
Wahrhaft'ger, was dein Mund beschwört,
Ist völlig unsers Glaubens werth.
7 Erwäge mit ernst, o meine Seele!
Und fieh, wie treulich Gott ess meynt.
Sey gern, nach seines wort's befehle,
Der Wahrheit freund, der lügen feind;
Beweise dich als Gottes kind,
Dem treu und Wahrheit heilig sind.